Zu Besuch vor Ort: Magdeburgische Gesellschaft zu Besuch im Magdeburger Depot des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie

Veröffentlicht am 4. Dezember 2014

 

Mitglieder der Magdeburgischen Gesellschaft von 1990 e.V. hatten kürzlich Gelegenheit zu einem Besuch vor Ort im Magdeburger Depot des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie. Dort zeigten und erläuterten uns Rainer Kuhn und Claudia Hartung eine Auswahl an Funden aus den Forschungsprojekten  „Archäologische Grabung am Magdeburger Domplatz 2001-2003“ sowie “Archäologische Grabungen im Dom zu Magdeburg 2006-2010“. Die Mitglieder unserer Gesellschaft hatten bereits die Grabungen mit großem Interesse verfolgt, Rainer Kuhn und seine Fachkollegen waren mehrfach mit Vorträgen bei uns zu Gast. Umso gespannter waren wir auf die weitere wissenschaftliche Auswertung der Funde. Wir erfuhren u.a., dass allein hier im Magdeburger Depot z.Zt. 850 Kisten mit Fundstücken und Artefakten (von der Bronzezeit bis zur Barockzeit) katalogisiert und weiter wissenschaftlich ausgewertet werden. Über 260 Bestattungen im Domareal, die ältesten Gräber aus dem 8. Jahrhundert, die jüngeren aus der Zeit nach der Reformation, geben auf vielfältige Weise Aufschluss über die Lebensweise und Kultur in der Stadt seit der Zeit Karls des Großen. Ganz zu schweigen von der Grablege der Königin  Editha und dem vermutlichen Grab des Erzbischofs Wichmann. Bemerkenswert sind auch die bauhistorischen Fundstücke– wie etwa die sehr seltenen glasierten Dachziegel aus ottonischer Zeit, die später umgedreht als „Fußbodenbelag“ dienten. Rainer Kuhn und Claudia Hartung ließen anhand der Objekte über 3000 Jahre Geschichte lebendig und anschaulich werden.

Die Teilnehmer an der Führung waren fasziniert und begeistert. Und das werden auch die Besucher des künftigen Dommuseums sein. Die Landeshauptstadt Magdeburg darf sich die Chance für einen einzigartigen Anziehungspunkt nicht entgehen lassen.